God of War: Ascension - Test/Review
Der God of War meldet sich zum vierten Streich auf der heimischen PlayStation zurück.
Von Dominik Vogel am 27.03.2013 - 04:38 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 3

Publisher

Sony

Entwickler

Sony

Release

12.03 2013

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (27)

Kratos Teil 4

Der God of War meldet sich zum vierten Streich auf der heimischen PlayStation zurück. Fans der Serie dürfen sich erneut freuen, denn neben den Massen von Legenden und Sagen der griechischen Mythologie klopft der allseits beliebte Spartaner wieder einmal hunderte Kreaturen windelweich – und diesmal sogar noch einen Tick brutaler als zuvor. Ob Sony mit God of War: Ascension den Vorgängern das Wasser reichen kann?
Die Geschichte
God of War: Ascension siedelt sich im Geschichtsstrang der Spieleserie noch vor dem ersten Teil an und ist als Prequel anzusehen. Denn Kratos, seines Zeichens General der spartanischen Armee bevor er zum Gott wird, schließt mit Ares, dem griechischen Kriegsgott, einen fatalen Eid ab. Dieser bringt ihn dazu seine eigene Familie grausam abzuschlachten. Natürlich stoßen Kratos seine Taten übel auf und so beschließt er am Kriegsgott Rache zu üben und seine Seele reinzuwaschen. Das wäre auch schnell erledigt, gäbe es da nicht noch die Furien, die sich ihm in den Weg stellen. Deren Aufgabe ist es nämlich Eidbrecher wie Kratos auf ewig zu Foltern und mit ihren Illusionen in ihren Bann zu ziehen. Soweit so gut aber obwohl die Story hinter der God of War-Serie Unmengen an Potential liefert, kommen aufgrund des mäßigen Storytellings lediglich Fetzen der umfangreichen mythologischen Hintergründe beim Spieler an. Und so wird auch im vierten - und seichtesten - Teil viel Storyline verschüttet. Was allerdings übrig bleibt ist ein seit 2005 unverwechselbar bombastisches Hack`n`Slay-Gemetzel das wohl jeden Spieler der God of War Spieleserie in seinen Bann zieht.
Das Gameplay
Neben dem atmosphärisch gelungenem Soundtrack und der Vielzahl an Quicktime-Events besticht God of War seit Teil 1 durch massive und anspruchsvolle Bossgegner, atemberaubende Killing-Moves und einem mit Gliedmaßen und Blut gefülltem Fernseher. Der neueste Ableger aus dem Hause Sony weicht dabei auch nicht von der Tradition ab und erlaubt euch noch intensivere, noch größere und noch extreme Sequenzen, bei denen ihr euch sich das ein oder andere Mal mit offenem Mund erwischen werdet. God of War: Ascension ist aber mit einem überarbeitetem Speichersystem ausgestattet, dass an fast jeder Ecke einen neuen Kontrollpunkt festsetzt und zum Teil sogar inmitten der Kämpfe wiederbelebt, was diesen Teil sicher zum einfachsten der Spieleserie macht - selbst wenn man hier und da einmal aneckt. Leider wurde auch am linearen Leveldesign nichts verändert. Die griechische Kampfmaschine wandert auf seinem Feldzug wie gehabt durch lange vorgegebene Gänge die individuelles Spielgeschehen unterbinden. Doch gerade wenn es anfängt langweilig zu werden, trumpft God of War: Ascension mit gekonnt inszenierten Quicktime-Elementen auf oder setzt euch vor Rätsel die mit ordentlich Schmackes die grauen Zellen anregen. Alles in allem erinnert die Fortsetzung sowohl atmosphärisch als auch spielerisch stark an die alten Zeiten Kratos, und gibt euch dadurch ein stimmiges und eingängiges Spielgefühl.
God of War 3 2.0
Es erinnert schon fast zu stark an die Vorgänger. Denn God of War: Ascension fehlt jeglicher Innovationsreichtum. Das macht sich in fast jedem Bereich des Spiels bemerkbar und wird God of War Veteranen von der ersten Sekunde an auffallen. Heads-Up-Display, Orbs und deren Farben, ja sogar die Gegner kennt man zum Teil aus den Vorgängern. Und die Neuerungen wie zum Beispiel das herabschlittern an eisigen Abhängen oder die Möglichkeit zerstörte Objekte wie Brücken wiederherzustellen, sind anspruchslos und so oft in gleicher Form implementiert, dass sie bei einigen sicher zu fadem Augenrollen führen.
Im Mehrspieler zum Olymp
In God of War: Ascension könnt ihr euch erstmals in der Geschichte von Kratos online an anderen Spielern messen. Dazu schließt ihr euch in erster Linie einem von vier Göttern (Ares, Hades, Zeus, Poseidon) an. Je nach Eid verleihen die verschiedenen Götter eurem Helden nämlich spezielle Fähigkeiten wie einen Abwehrbonus oder schnellere Abklingzeiten bei Fähigkeiten. Außerdem könnt ihr den Gott dann nicht mehr wechseln und schaltet im Laufe des Onlinespiels verschiedene Klassenspezifische Waffen und Ausrüstung frei – wählt eure Gottheit also weise! Nachdem ihr euch einem Herrscher untergeordnet habt geht der Onlinespaß auch schon los. In God of War: Ascension stellt euch Sony Santa Monica dabei sieben verschiedene Spielmodi zur Auswahl. Neben dem Klassiker Deathmatch – mit bis zu 8 Spielern – könnt ihr euch im Teamduell oder im Modus Flaggeneroberung an euren Mitspielern messen.
Auch beim Leveldesign gibt es nicht viel zu bemängeln. Die verschiedenen Karten sind nicht nur groß, sondern auch durchdacht angelegt und lassen euch durch verschiedene Kleinigkeiten wie zum Beispiel riesige Oger die mit der Map interagieren einige abwechslungsreiche Matches spielen. Leider geht der Spielspaß auf kurz oder lang durch das nach wie vor sehr Hack’n’Slay-lastige Gameplay flöten und die typische Buttonmash-Action nimmt dessen Platz ein. Außerdem ist es euch nicht möglich das Regelwerk beziehungsweise die Siegeskonditionen individuell anzupassen was den ein oder anderen wahrscheinlich frustrieren wird. Nichts desto trotz ist der Multiplayermodus von God of War: Ascension für die wahren Kriegsgötter unter euch sicher eine angenehme Abwechslung zum Kernelement des Spiels: dem Einzelspielermodus.

Fazit und Wertung

Dominik meint: Typische Prequelkost im stimmigen God of War-Mantel!

Mit God of War: Ascension ist Sony sicherlich kein Quantensprung in Sachen Innovation und Storytelling gelungen. Außerdem kann der Prequel auch bei der Geschichte dem Vorgänger nicht mehr das Wasser reichen – vielleicht gerade weil es ein typisches Prequel ist? Zum Teil gleiche Gegner, identes Gameplay und müde Neuheiten heben das Spiel leider nicht in den Olymp. Auch dem Multiplayermodus, der meiner Meinung nach bei einem klassischen Actiontitel wie God of War nicht wirklich passt, stehe ich noch eher skeptisch gegenüber. Trotzdem spielt der Titel wie auch die anderen Teile der Serie ohne Frage in der Oberliga des Genres mit und darf sich zurecht Triple-A nennen. Denn man darf nicht vergessen, was die Entwickler beim 4ten Teil richtig gemacht haben. Neben den elektrisierenden Bosskämpfen und imposanten Charaktermodels, kann God of War: Ascension mit heftigen Killing-Moves und stimmigen Quicktime-Events überzeugen die Fans und Serieneinsteiger nicht zu kurz kommen lassen. Nichts desto trotz: Im nächsten Teil bitte ein neuer Held!

80%
Grafik
8
Sound
9
Bedienung
9
Spielspaß
8
Atmosphäre
9
Multiplayer
7
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • knifflige Rätselpassagen
  • schöne Effekte
  • klasse Atmosphäre
  • rasante Kämpfe…
  • …mit coolen Quicktimeevnts
  • eingängige (altbekannte) Steuerung
  • atemberaubende Gegnermodels
Verbesserungswürdig
  • schwache Story
  • extrem lineare Areale
  • kaum Neuerungen
  • Speichersystem
Anforderungen
Getestet für
Dominik Vogel DV

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