Der Core i7 3770K Der Intel Core i7 3770K besitzt vier native Kerne, 3,5 GHz Standardtakt und beherrscht Hyperthreading, sodass er acht Aufgaben („Threads“) gleichzeitig abarbeiten kann. Abhängig von der Wärmeentwicklung und dem maximalen Energieverbrauch des Prozessors steigert die integrierte Turbofunktion den Takt des Intel Core i7 3770K auf bis zu 3,9 GHz, solange nur ein Kern belastet wird. Bei Belastung aller Kerne sind immer noch 3,7 GHz drin. In unseren Benchmarks des Core i7 3770K war der Turbo praktisch durchweg aktiv, meist lag der Takt des Core i7 3770K bei 3,7 bis 3,8 GHz, je nachdem wie viele Cores gerade vom jeweiligen Spiel in Beschlag genommen werden.
Neuerungen
Die größte Veränderung von Ivy Bridge gegenüber Sandy Bridge sind die von 32 auf 22 Nanometer verkleinerten Strukturen. An der Prozessorarchitektur hat Intel zwar kleinere Details verbessert und ein paar neue Befehle zur Multimedia-Berechnung sowie ein Zufallszahlengenerator für Kryptografieaufgaben eingebaut, für Spieler Relevantes gibt es aber kaum: Der integrierte Speicher-Controller der Ivy-Bridge-CPUs unterstützt nun offiziell DDR3-1600 statt DDR-1333, und mit PCI Express 3.0 verdoppelt sich die Bandbreite annähernd gegenüber PCI Express 2.0 - in der Praxis hat aber weder das eine noch das andere größere Auswirkungen, zumal die meisten Sandy-Bridge-Boards ohnehin mit DDR3-1600 zusammenspielen. Dazu kommen einige Vereinfachungen für Übertakter wie eine größere Auswahl an möglichen Multiplikatoren, feiner abgestufte Optionen zum Übertakten des RAM sowie unabhängiger voneinander einstellbare Taktfrequenzen für einzelne Komponenten, wodurch das System bei Übertaktungsversuchen einfacher stabil zu halten ist.
Neues Mainboard nicht zwingend notwendig
Ivy-Bridge-Prozessoren passen nicht nur in den gleichen Sockel 1155 wie die Vorgänger, sondern laufen auch noch auf den meisten Sandy-Bridge-Mainboards. Grundsätzlich für Ivy Bridge geeignet sind laut Intel alle Sandy-Bridge-Mainboards mit P67-Chipsatz (ohne Ausgang für die integrierte Grafik, dafür mit Übertaktungsoptionen), mit der H6x-Serie (mit Grafikausgang aber ohne Übertaktungsfunktionen) und der Z68-Chipsatz, der Grafikausgang und Übertaktungsfunktionen vereint. Wer noch kein geeignetes Sockel-1155-Mainboard besitzt, sollte dagegen zu einer der bereits erhältlichen Platinen mit einem der neuen H77-, Z75- oder Z77-Chipsätze greifen, die auch die älteren Sandy-Bridge-CPUs unterstützen. In Kombination mit einem Ivy-Bridge-Prozessor stehen dann erstmals PCI-Express-Schnittstellen nach dem neuen 3.0-Standard zur Verfügung. Während der H77-Chipsatz keine Übertaktungsfunktionen für den Arbeitsspeicher und nur einen Grafikkarten-Slot bietet, ist die Z-Serie eher für Übertakter geeignet und bietet mehr entsprechende Optionen. Auch Mainboards mit zwei Grafikkartensteckplätzen für Crossfire- oder SLI-Systeme sind nur mit einem Z7x-Chipsatz machbar, der Z77 unterstützt bis zu drei Grafikkarten-Slots, der Z75 maximal zwei. Wir empfehlen Spielern ein Mainboard mit Z77 Chipsatz - wie zum Beispiel unser Testmainboard (ASUS Sabertooth Z77).
Modelle in der Übersicht Bislang konnten wir nur das Desktop-Flaggschiff, den Core i7 3770K testen, der etwa 310 Euro kostet und damit auf dem Niveau des Core i7 2700K liegt. Aber auch die günstigeren Ivy-Bridge-Varianten sind bereits erhältlich. Da wären zum Beispiel der Core i7 3770 (270 Euro) ohne freiem Multiplikator (zu erkennen am fehlenden „K“) oder der stromsparende Core i7 3770S, der mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt daherkommt - die restlichen Ivy Bridge Prozessoren haben eine TDP von 77 Watt.
Für preisbewusste Spieler deutlich interessanter als die teuren i7-Modelle sind der Core i5 3750K (etwa 220 Euro) und der Core i5 3550 (etwa 200 Euro), die mit 3,4 und 3,3 GHz in Spielen kaum langsamer als die etwa 100 Euro teureren i7-Modelle sein dürften. Den i5-Prozessoren fehlt zwar Hyperthreading, so dass sie nur vier Threads gleichzeitig bearbeiten können, in Spielen bringt das aber sowieso fast keinen Vorteil, sondern bremst aufgrund des erhöhten Verwaltungsaufwandes für acht statt vier Threads teilweise sogar. Dazu besitzen die i5-Modelle nur 6,0 statt 8,0 MByte L3-Cache-Speicher, bereits bei der Sandy-Bridge-Generation hat sich das in Spielen aber nicht als relevanter Nachteil herausgestellt.
Interne Grafikeinheit Alle Core-i7-CPUs besitzen die schnellere HD-4000-Grafikeinheit, die Core-i5-CPUs größtenteils die langsamere HD-2500-Variante. In einem Testlauf mit aktuellen Spieletiteln haben wir festgestellt, dass die Leistung der Sandy Bridge Grafikeinheit nur wenig überzeugend ist. Demnach eignet sich die interne Grafikeinheit maximal als Notfalllösung, falls einmal die externe Grafikkarte den Geist aufgibt. Wir verzichten daher an dieser Stelle auf ausführliche Benchmarks.
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